Die Bürgerinitiative Steinbeckervorstadt hat am Sonntag, dem 19. Januar 2020 interessierte Greifswalder*innen zum Stadtteilspaziergang eingeladen. Rund 60 Personen folgten der Einladung und trafen sich am frühen Nachmittag, um gemeinsam die Steinbeckervorstadt zu erkunden, darunter auch einige Vertreter*innen der Greifswalder Bürgerschaft. Anlässlich des Masterplanentwurfs, der im Oktober 2019 öffentlich vorgestellt wurde, wurden die bestehenden Planungen des Entwurfs vor Ort auf den Prüfstand gestellt.
Der Spaziergang begann mit der Begehung des Deiches im Westen des Stadtteils, wo Moorexperten über den schwierigen Baugrund sprachen, der sehr aufwendige Baumaßnahmen wie Gründungen und Bodenaustausch beinhaltet und so die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum unmöglich macht. Die nächste Station war ein Wohnhaus in der Stralsunder Straße. Eine Anwohnerin öffnete ihre Türen und zeigte die bereits vorhandenen Setzungsrisse in den Hauswänden. Die geplante Bebauung und die dadurch notwendige Grundwasserabsenkung würden diese noch verstärken, so die Befürchtung der Anwohner.
„Ein viel diskutiertes Thema ist auch der Straßenlärm in der Stralsunder Straße“, sagt Claudia Gaschler von der Bürgerinitiative Steinbeckervorstadt. „Der Stadtteil braucht unbedingt eine Strategie für weniger Straßenverkehr“, so Gaschler.
Der Spaziergang führte die Gruppe zum Kultur-und Initiativenhaus „Straze“ und weiter in Richtung des Museumshafens. Ein weiterer Halt war der Parkplatz, bei dem auf die geplante Erschließung des Deponieberges als Aussichtspunkt eingegangen wurde. Entlang des Museumshafens ging der Rundgang weiter zum nächsten Wohnprojekt im ehemaligen Gesundheitsamt und endete im Wohnprojekt HKB (Haus der Kultur und Bildung) in der Stralsunder Straße 46. Bei Kaffee und Kuchen diskutierten die Gäste noch weiter über ihre Ideen für den Stadtteil.
Fotos: Juliane Kahl