Bürgerinitiative äußert sich zum Masterplan Steinbeckervorstadt

Am 2. Juli 2020 steht der seit langem diskutierte Entwurf für den Masterplan Steinbeckervorstadt auf der Tagesordnung der Greifswalder Bürgerschaft. Die Bürgerinitiative Steinbeckervorstadt hat es sich zum Ziel gemacht, den Prozess um den Masterplan kritisch zu begleiten und die Meinungen der Anwohner*innen einzubringen.

„Grundsätzlich begrüßen wir, dass die Entwicklung unseres Stadtteils durch den Masterplan und die anschließenden Bebauungspläne gesteuert wird. Viele unserer Anregungen wurden bereits in dem überarbeiteten Entwurf berücksichtigt“, sagt Svenja Ahlgrimm von der Bürgerinitiative. „Gleichzeitig wurde deutlich, dass sich der Masterplan in einem Spannungsfeld verschiedener Interessen bewegt.“ so Ahlgrimm.

Die Bürgerinitiative sieht neben vielen Detailfragen drei Hauptschwerpunkte, welche im Masterplan unbedingt berücksichtigt werden müssen: Die Initiative fordert den Erhalt der sozialen Durchmischung des Stadtteils durch die gezielte Förderung von bezahlbarem Wohnraum. Des weiteren muss die Planung den Anforderungen des Klimaschutzes gerecht werden. Während die Idee eines fahrradfreundlichen Stadtteils begrüßt wird, sieht die Bürgerinitiative die geplante Bebauung der Moorböden sehr kritisch. In Zeiten des Klimanotstandes wäre eine weitere Entwässerung von Moorflächen zum Zwecke der Bebauung und die damit einhergehende Steigerung klimaschädlicher Emissionen nicht akzeptabel. In den aktuellen Entwürfen ist zudem eine dichte Bebauung am Museumshafen geplant, der seit langem für viele Greifswalder*innen und Touristen ein wichtiger Erholungsort ist. Bereits jetzt gibt es Beschwerden der Anwohner*innen über die Lautstärke am Hafen. „Wenn eine zusätzliche Bebauung angestrebt wird, sollte sie sich auf Wohnungen für Studierende konzentrieren, um das Konfliktpotenzial zu minimieren“, so Claudia Gaschler von der Bürgerinitiative. „Auch ein Hostel wäre an dieser Stelle denkbar.“

In der nächsten Bürgerschaftssitzung steht die Entscheidung zum Masterplan an. Die Bürgerinitiative Steinbeckervorstadt sieht bei den beiden von der Verwaltung vorgebrachten Varianten Überarbeitungsbedarf. „Variante 2 kommt für uns absolut nicht in Frage. Die Variante 1 stellt eine Maximalvariante dar, doch müssen auch bei der weiterführenden Planung unsere drei Hauptforderungen berücksichtigt werden“, so Ahlgrimm.

https://greifswald.sitzung-mv.de/public/vo020?0&VOLFDNR=1000972

BV-V/07/0196

Beschlussvorlage der Verwaltung, Masterplan "Steinbeckervorstadt"

Masterplan Steinbeckervorstadt

Masterplan Steinbeckervorstadt, Stand Mai 2020